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Nach meinem Saisonhöhepunkt, den Deutschen Meisterschaften, war die Saison noch lange nicht vorbei und ich hatte mir noch weitere große Wettkämpfe vorgenommen: Die Junioren Europa Cups in Tiszaujvaros (Ungarn) am 09./10.08 und in Nottingham (England) am 22.08.

 

 

 

Der Europa Cup in Ungarn ist jetzt schon wieder Vergangenheit und es war mal wieder ein tolles Erlebnis und eine tolle Erfahrung.

 

 

 

 

Ich reiste bereits am 31.07 nach Ingolstadt bzw. Neuburg a.d. Donau für ein weiteres Trainingslager mit ein paar Kaderkollegen, u.A. Pirmin Frey, der mich für eine Woche in sein Heim aufgenommen hatte. Danke nochmal! :)

 

 

 

Nach einer Woche gepflegtem Training unter unserem Trainer Roland Knoll, ging es los Richtung Ungarn, aber davor noch mit einem Zwischenstopp in Wien, für eine Nacht. Am nächsten Morgen gab es dann die zweite Etappe mit nochmal ca. 4,5h Autofahrt und am frühen Nachmittag waren wir dann auch schon in Tiszaujvaros.

 

 

 

Tiszaujvaros ist nicht besonders groß und die Triathlon-Veranstaltung, die eben den Junioren Europa Cup und einen Elite Weltcup beinhaltet, ist dort wie ein Volksfest und erstreckt sich über 10 Tage, gefüllt mit Konzerten, Laufveranstaltungen, Staffeln und anderen sportlichen Aktivitäten.

 

 

 

Für die Junioren stand am Donnerstag nichts mehr an. Erst am nächsten Morgen um 10 Uhr war das Briefing. Der Wettkampf dort hat ein ganz besonderes Format: Am Samstag, den 09.08, fanden für alle Athleten Halbfinals mit je ca. 30 Athleten statt. Bei den männlichen Junioren gab es drei von diesen Halbfinals und jeweils die TOP 9 und die drei Zeitschnellsten außerhalb der TOP 9 qualifizieren sich für das Finale am nächsten Tag. Somit wurde beim Briefing alles zwei mal erklärt, obwohl bis auf die Strecken das Halbfinale genauso abläuft wie das Finale.

 

 

 

Ich war mit der Startnummer 15 gleich im ersten Halbfinale und mein primäres Ziel war natürlich in das Finale zu kommen. Dadurch, dass man evtl. 2 Wettkämpfe macht, waren die Distanzen etwas verkürzt auf 500m Schwimmen, 12km Radfahren und 3,3km Laufen und im Finale waren es durch die anderen Strecken nur beim Radfahren 500m und beim Laufen 400m mehr.

 

 

 

Unser Hotel war zwar nicht das offizielle Race-Hotel, aber dafür um Welten schöner, zumindest äußerlich, und es war auch nur einen km vom „See“ entfernt. Das Gewässer in dem wir schwammen war nicht wirklich ein See, sondern eher ein Biotop und es war so klein, dass sogar eine 250m Runde sehr eng war, die wir quasi zweimal schwimmen mussten, aber ohne Landgang. Insgesamt waren es durch die 2 Runden auch noch 10 Bojen und die erste kam schon nach 115m.

 

 

 

Dann kam auch schon der Wettkampftag, der gleichzeitig auch noch mein Geburtstag war :)

 

Mein Start war erst um 13:05 Uhr, also konnte ich ausschlafen und ungestresst frühstücken. Um 11 Uhr machte ich mich mit Mario Lutz und Pirmin Frey, die beide im zweiten Halbfinale starteten, auf zum Wettkampfgeschehen.

 

 

 

Nach der Anzugkontrolle in der Athletes-Lounge und dem einchecken, hieß es erstmal Beine hochlegen. Dann ging wie immer alles sehr schnell: einlaufen, einschwimmen und schon stand ich schon beim Line-Up und wurde als 15ter auf das Startponton gerufen. Meine Aufregung war sehr groß, denn bei der Erwärmung hatte ich sehr schwere Beine und Arme und ich hatte Schiss vor der Prügelei bei der ersten Boje.

 

 

 

Als alle Athleten meines Halbfinals auf dem Ponton waren, wurde es ganz still, bevor es hieß „On your marks“ und das Startsignal ertönte.

 

 

 

Ich hatte mich eher links hingestellt, um bei der ersten Boje innen zu sein, da die Runde gegen den Uhrzeigersinn geschwommen wurde. Zu Beginn kam ich eigentlich sehr gut weg, aber bei der ersten Boje orientierte ich mich dann doch lieber nach außen, da wir dort doch alle gleichzeitig ankamen.

 

 

 

Die Prügelei war aber überall sehr groß und einmal außen, immer außen. So verlor ich bei jeder der 10 Bojen wertvolle Sekunden und stieg als 17ter aus dem Wasser.

 

 

 

Nach einem harten Radantritt befand ich mich dann in der Verfolgergruppe. Vorne weg waren fünf gute Schwimmer, die natürlich von solch einer Schwimmstrecke sehr profitieren, da sie vorne weg ihre Ruhe haben, währen dahinter nur geprügelt wird.

 

 

 

 

Unsere Radgruppe lief sehr sehr gut, was ich vom Deutschland Cup überhaupt nicht gewohnt bin :)

 

Die Radstrecke im Halbfinale waren einfach nur 6km hin und wieder zurück.

 

Direkt beim Absteigen in die Wechselzone schlossen wir auf die Führungsgruppe auf und nach einem guten zweiten Wechsel, befand ich mich auch gleich mit fünf anderen Athleten an der Spitze.

 

 

 

Die erste der zwei Laufrunden liefen wir sehr schnell an, um erst einmal Abstand zu gewinnen. Die zweite Runde war dafür nicht mehr so schnell, da jeder dann seine Körner für den nächsten Tag sparen wollte. Die letzten 100m setzte der Neuseeländer in meiner Gruppe nochmal zum Endspurt an, aber ich ging nicht mit, da ich den Finalplatz da schon sicher hatte und die Startnummer für den nächsten Tag sowieso egal gewesen ist. So lief ich als vierter über die Ziellinie und war überglücklich mich an meinem Geburtstag für das Finale qualifiziert zu haben. Ergebnisse hier.

 

 

 

 

Im Ziel hörte ich dann die Ergebnisse der anderen Bayern: Anabel Knoll sich als erste ihres Halbfinals auch qualifiziert. Mario musste leider aussteigen und Pirmin hatte es leider auch nicht geschafft. Sophia Saller konnte am Nachmittag ihr Halbfinale beim Elite Weltcup gewinnen.

 

 

 

Nach dem Wettkampf war nun vor dem Wettkampf und alles ging wieder von vorne los.

 

 

 

Am nächsten Tag war der Start vom Finale erst um 14 Uhr, also war wieder wenig Stress bis ich wieder am Line-Up stand. Meine Arme und Beine waren leider nicht besser und die Aufregung war noch größer. Dieses mal wurde ich als 10ter der 30 Junioren auf das Startponton gerufen.

 

 

 

Dann hieß es wieder „On your marks“. Ich kam leider nicht so gut weg, wie am Vortag, beschloss aber mich nahe an der Boje vorbei zu prügeln, was ein großer Fehler war, denn außen konnten alle schön vorbei schwimmen, während wir innen nicht vom Fleck kamen und das leider nicht nur bei der ersten Boje. So kam ich als 19ter aus dem Wasser und befand mich auf dem Rad dann leider erstmal in der dritten Gruppe.

 

 

 

 

Die Radstrecke war nun eine 2,5km Runde, die wir fünf mal fahren mussten, so dass es etwas zuschauerfreundlich war.

 

 

 

 

Meine Radgruppe lief leider überhaupt nicht. Zwar beteiligte sich jeder und hatte den Willen die nächste Gruppe zu erreichen, aber irgendwie konnte keiner radfahren. So kamen wir mit einem Rückstand von ca. 50s zur Spitze auf die Laufstrecke.

 

 

 

 

Während es beim Halbfinale 30°C hatte, aber die Laufstrecke im Schatten war, hatte es im Finale 38°C und die Laufstrecke war größtenteils in der prallen Sonne. Da haben die 2 Verpflegungsstationen pro Runde nicht mehr viel geholfen.

 

Laufen mussten wir drei Runden, die mir irgendwie ewig vorgekommen sind. Ich kam gar nicht richtig in mein Laufrhythmus und quälte mich nur. Erst auf den letzten 500m wachte ich endlich mal auf und konnte im Endspurt nochmal 2 Plätze gut machen, so dass ich als 13. über die Ziellinie lief. Ergebnisse hier.

 

 

 

Natürlich war ich erst mal, vor allem mit dem Rennverlauf, extrem unzufrieden. Doch im Endeffekt ist ein 13. Platz beim Europa Cup an einem schlechten Tag und als einer der jüngsten (die ältesten sind doch noch 2,5 Jahre älter) ganz ok und man kann auf jeden Fall nach vorne schauen.

 

 

 

Anabel konnte bei den Juniorinnen sogar dritte werden und Sophia beim Weltcup neunte. Glückwunsch nochmal :)

 

 

 

Nun steht in 1,5 Wochen der nächste Europa Cup an, wo erstens wieder normale Distanzen anstehen und die erste Boje "erst"nach 300m kommt, so dass dann doch eher die Schwimmleistung und nicht so sehr die Prügelleistung über die Reihenfolge nach der ersten Disziplin entscheidet :)

 

 

 

Bis dahin

 

LG Frederic